Dabei stehen verschiedene „Gesprächsförderer“ wie zum Beispiel das Aktive Zuhören, das Paraphrasieren der einzelnen Beiträge und das Verbalisieren der Empfindungen im Vordergrund. (Zum Üben und Vertiefen: Seminare zu Kommunikation und Moderation)
Gedacht ist nicht gesagt.
Gesagt ist nicht gehört.
Gehört ist nicht verstanden. Konrad Lorenz
Der Moderator als „Chef im Ring“
Ein Moderator ist gerade in einem Meeting mit mehreren Personen unabdingbar, denn sonst zerfällt die themenzentrierte und lösungsorientierte Diskussion zu einer mehr oder weniger sinnlosen Unterhaltung. Als Moderator sind Sie einerseits dafür verantwortlich, das Meeting harmonisch zu gestalten, alle Teilnehmer „ins Boot“ zu holen, kleinere Streitigkeiten zu schlichten und sich für ein wertschätzendes Miteinander einzusetzen. Andererseits müssen Sie dafür sorgen, dass die Bearbeitung der Agenda möglichst zielführend erfolgt, die Zeitvorgaben eingehalten und Lösungswege initiiert und festgehalten werden. Für beide Aufgaben stehen dem Moderator gesprächsführende Kompetenzen zur Verfügung, auf die jetzt eingegangen werden soll.
Der Moderator als aktiver Zuhörer
Zum Aktiven Zuhören benötigt der Moderator eine empathische, offene Haltung. Er muss alle Teilnehmer, egal welche Meinung sie in der Diskussion vertreten, akzeptieren und wertschätzen. Das erreichen Sie auf der verbalen Ebene immer dann, wenn Sie sich auf Ihr Gegenüber einlassen. Hören Sie offen und interessiert zu, bestätigen Sie verbal „Ja, das kann ich mir gut vorstellen“ oder auch durch das sogenannte „soziale Grunzen“ (ein fast gehauchtes „mhmm“), fragen Sie nach, nicht nur weil Ihnen etwas unklar ist, sondern auch, um dem Gesprächspartner zu zeigen – ich bin gedanklich bei dir „Ich habe verstanden, dass Sie …“.
Schauen Sie Ihren Gesprächspartner an (wenn Sie zu mehreren Teilnehmern sprechen, achten Sie darauf, dass Ihr Blick über alle Zuhörer schwenkt, häufig werden die an der Seite sitzenden Teilnehmer vernachlässigt) und halten Sie den Blickkontakt während Ihr Gegenüber spricht. Lächeln Sie Ihr Gegenüber an und nicken Sie, wenn Sie eine Aussage bestätigen können. Zeigen Sie durch Ihre Körperhaltung – leicht in Richtung des Gesprächspartners geneigt und keine verschränkten Arme -, dass Sie gedanklich genau bei diesem Gespräch sind. Unterbrechen Sie möglichst nicht (es sei denn, die verabredeten Gesprächsregeln, z. B: max. 5 Minuten Redezeit, werden überschritten). Halten Sie entstehende Pausen aus, atmen Sie (innerlich) tief durch und geben Sie so Ihrem Diskussionspartner die Möglichkeit, seine Gedanken zu sammeln, den Faden wieder aufzunehmen.
Zwei weitere Methoden sind einfach einsetzbar und sehr effektiv, um Wertschätzung und Akzeptanz zu signalisieren. Das ist einerseits das Paraphrasieren, bei dem Sie das Gesagte mit Ihren Worten wiederholen und zusammenfassen:
- „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann geht es Ihnen darum, das…“
- „Was ich heraushören konnte, ist, …“
- „Sie schlagen also vor, dass wir…“
- „Am wichtigsten ist Ihnen also …“
Die zweite Methode ist das Verbalisieren sowohl Ihrer eigenen Empfindungen, als auch der Gefühle Ihres Gesprächspartners, so wie Sie sie während des Gesprächs beobachtet haben. Machen Sie dabei aber deutlich, dass es sich um Ihre Eindrücke handelt und nicht um feststehende Gegebenheiten – denn immerhin versuchen Sie, die Gefühle eines Anderen in Worte zu fassen. Ihre Beobachtung kann natürlich auch eine Fehlinterpretation sein. Deshalb sollten Sie auch keine Gefühle bewerten – also nicht: „Du bist heute übermüdet und deshalb gereizt.“ Besser ist es, die beobachteten Gefühle neutral auszusprechen und so dem Gesprächspartner zu signalisieren, ich interessiere mich für dich und habe das Gefühl du bist heute müde – So geben Sie Ihrem Gegenüber die Chance, Ihre Wertschätzung zu spüren und Fehlinterpretationen aufzudecken.
Fortsetzung folgt:
Im Mittelpunkt des nächsten Beitrags stehen die verschiedenen Fragetechniken, die uns als Moderator zur Verfügung stehen.
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