Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) nimmt die sich verändernden Bedingungen zum Anlass um über solche Maßnahmen nachzudenken, die die Gesundheit der Mitarbeiter effektiv fördern und langfristig erhalten. Ziel des Gesundheitsmanagements sind gesunde und motivierte Mitarbeiter, die genügend Ressourcen besitzen, um mit den diversen Belastungen, wie zum Beispiel unsichere Arbeitsplätze, Zeitdruck, geringe Handlungsspielräume und Informationsflut durch ständige Erreichbarkeit kompetent umzugehen.
Gesunde Mitarbeiter sind nur ein „Baustein“ im Gesundheitsmanagement
Allerdings sollte ein gut funktionierendes betriebliches Gesundheitsmanagement in jedem Fall systemisch arbeiten und nicht nur einseitig bei Problemen der Mitarbeiter ansetzen. Stattdessen müssen ganzheitlich auch die verschiedenen Arbeitsplätze und Arbeitssituationen der Mitarbeiter und nicht zuletzt das Unternehmen selbst mit seiner Unternehmens- und Kommunika-tionsstruktur in den Blick genommen werden. Und obwohl bisher erst rund 5 % der KMU’s ein funktionierendes Gesundheitsmanagement, eine betrieblichen Gesundheitsfürsorge haben, bieten sich gerade bei der systemischen Sichtweise diverse Ansatzpunkte zum Handeln, zum Verändern und Verbessern – gerade auch für KMU’s. Denn eigentlich müssten Kleine und mittlere Unternehmen sehr viel stärker an einem möglichst geringen Krankenstand interessiert sein. Immerhin haben sie wesentlich weniger Möglichkeiten, krankheitsbedingte Ausfälle durch gesunde Mitarbeiter kompensieren zu können.
Wesentliche Voraussetzungen
Unternehmen, die ein systemisches betriebliches Gesundheitsmanagement einführen wollen, sollten sich zwei Dinge im Vorfeld bewusst machen: Das gesamte Management sollte sich zur Verantwortung des Unternehmens für die Gesundheitsförderung bekennen, denn Ohne eine Zustimmung der Führungskräfte ist ein betrieblich initiiertes Gesundheitsmanagement nur schwer realisierbar. Die Führungskräfte sollten bei den verschiedenen Maßnahmen auch mit gutem Beispiel vorangehen und damit die Akzeptanz der Maßnahmen bei der Belegschaft erhöhen.
Daneben sollte Sie mit einer ganz ehrlichen Bestandsaufnahme der IST-Situation beginnen. Gibt es Abteilungen, in denen besonders viele Mitarbeiter arbeiten, die sich gestresst und ausgelaugt fühlen. Wie groß ist der Handlungsspielraum Ihrer Mitarbeiter und Führungskräfte. Passen die gestellten Anforderung zu den Fähigkeiten der Mitarbeiter und wurden diese Anforderungen klar dargestellt? Wodurch entsteht der Stress bei Ihnen und lässt sich diese Situation durch betriebliche Maßnahmen entstressen? – Soweit einige mögliche Fragen, die Sie sich stellen sollten.
Und wie geht es weiter?
Im nächsten Beitrag wird beschrieben, wie Sie auch in Ihrem Unternehmen in vier Schritten ein erfolgreiches betrieblichen Gesundheitsmanagement einführen können.
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