Self-Coaching – Stellen Sie sich vor, Sie treffen sich selbst und zwar sich selbst, wie Sie in zwanzig Jahren sein werden. Sie schauen sich an, Ihr zwanzig Jahre älteres Ich sieht glücklich aus, es hat alle Herausforderungen und krisenbehaftete Momente bewältigt, es liebt und wird geliebt. Und nun fragen Sie Ihr anderes Ich, wie ihm das gelungen ist. Und die Antwort ist ganz simpel: ein gutes Selbstmanagement basierend auf einem erfolgreichen Self-Coaching.

Wesentliche Voraussetzungen des Self-Coaching

Self-Coaching ist gerade in unserer schnelllebigen Zeit mit einer schwachen Fehlertoleranz eine wichtige Voraussetzung für unsere seelische und körperliche Verfassung. Wir können unsere Denkprozesse optimal nutzen und unsere Emotionen eigenaktiv und bewusst lenken. Machen Sie sich klar: Verhaltensänderungen sind Denkveränderungen. Der Einfluss, den Sie selber auf Ihre Gedanken (und auf Ihre Einstellungen) nehmen können – z. B. über Ihre innereren oder laut formulierten Selbstgespräche oder über Bilder, die Sie im Kopf malen – ist enorm. Überlegen Sie einmal, mit wie viel mehr Elan und Begeisterung Sie an eine Aufgabe gehen, von der Sie glauben, Sie meistern zu können.

Ein gutes und erfolgreiches Self-Coaching basiert ganz wesentlich auf einer inneren ruhigen, entspannten Haltung. Nur so sind Sie aufnahmefähig. Nur so können Sie in Ihrem Kopf Bilder malen und Erfolgsstories schreiben. Entwickeln Sie eine gesunde Gelassenheit in Bezug auf die vor Ihnen liegende Herausforderung. Der entspannte Zustand (im Gegensatz zu einem gestressten) fördert positive Einstellungen und Emotionen in Ihnen, wie zum Beispiel Zuversicht und Optimismus. Das erhöht Ihre Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, was wiederum dazu führt, dass Sie die Aufgabe erfolgreich bewältigen. (Zum Thema „Entspannung“ finden Se hier weitere Informationen)

1. Schritt: Selbstreflexion

In diesem ersten Schritt geht es darum, ein möglichst realistisches Bild von sich selbst zu erhalten. „Wer bin ich?„; „Was ist mir wichtig?„. Betrachten Sie sich und Ihre Aktionen wie durch eine Kamera, also aus der Perspektive eines Kameramannes. Versuchen Sie herauszufinden, was die wesentlichen Motivationen für Ihre Handlungen sind, denn erst dann haben Sie die Möglichkeit, bewusst und eigenaktiv gegenzusteuern. Wenn Sie zum Beispiel erkennen, dass Sie in Meetings eher die Meinung Ihres Chefs vertreten (oder zu mindestens immer bedenken, was der Chef wohl dazu sagen würde), dann können Sie nicht authentisch auftreten. Aber Authentizität ist der Schlüssel für die Entfaltung des eigenen Potentials. Mit einer kritischen Selbstreflexion können Sie nun überlegen, was SIE eigentlich wollen und können IHRE Meinung sicher und ohne zusätzlichen Stress vertreten. Sie sind nicht mehr verkrampft und erreichen dadurch eine höhere Leistung.

2. Schritt: Selbstakzeptanz

Sie wissen sicher aus eigener Erfahrung, dass die Schere zwischen den Erwartungen an sich selber und dem tatsächlichen Verhalten, das man zeigt häufig ziemlich groß ist. Recht schnell verfällt man dann in den Modus, sich selbst zu kritisieren: „Was bin ich denn nur für ein Versager!“, „Typisch, ich hab es wieder vergeigt!“. Dabei ist es gerade in diesen Momenten wichtig via Self-Coaching, in unseren Dialogen also, Handlungsoptionen zu eröffnen. „Das war jetzt nicht so gut. Wie kann ich beim nächsten Mal anders reagieren?

Dabei ist es wichtig, sich eigene Fehler zuzugestehen, nicht zu verlangen, perfekt zu sein. Suggerieren Sie sich das auch ganz offensiv in den Worten, die Sie zu sich sprechen: „Auch wenn mir ein Fehler unterlaufen ist, bleibe ich ein wertvoller Mensch„, „Ich muss und kann nicht immer perfekt sein und kann mich trotzdem gut behandeln!“ Warten Sie nicht zu lange auf positives Feedback von „draußen“. Gerade in einer Gesellschaft in der die Regel eher: „Nicht gemeckert – ist gelobt genug“ lautet, warten Sie sonst ewig. Belohnen Sie sich, mit positiven, lösungsorientierten Worten oder auch mit Dingen, die Sie sich nun bewusst erlauben: ein freier Nachmittag, Zeit für Sport oder für ein Treffen mit Freunden.

3. Schritt: Selbststärkung

Self-Coaching ist für Sie eine gute Möglichkeit, sich ganz bewusst vor Augen zu führen, was Sie bis hierher schon alles erreicht haben. Viel zu schnell empfinden wir all unsere Leistungen als „NORMAL“. Aber das sind Sie nicht – also seien Sie ruhig stolz auf sich. Als einfache Übung zur mentalen Stärkung können Sie sich abends fünf Dinge aufzählen oder aufschreiben, die Ihnen heute gut gelungen sind. Sie können dabei die Du-Form oder aber auch die Ich-Form nutzen. Probieren Sie aus, was in Ihnen die größere Wirkung hinterlässt. Machen Sie sich Ihre Stärken bewusst. Denn wer weiß, was er zu leisten im Stande ist, wer Vertrauen hat, zu seiner eigenen Leistungsfähigkeit, der bleibt bei zukünftigen Herausforderungen gelassener.

Wichtig dabei ist es, von einem realistischen Selbstbild auszugehen (Ihre Stärken und Schwächen genau zu kennen) und nicht in einer alles entschuldigenden Selbstakzeptanz zu enden. Denn ein unangemessenes Selbstbild nährt falsche Hoffnungen und alle Selbststärkung nützt nichts – Sie werden enttäuscht sein und der Teufelskreis setzt sich fest.

4. Schritt: Eigene Lösungskonstruktion

Denken Sie sich bereits im Vorfeld der Herausforderung in Ihre Lösung herein und konzentrieren Sie sich dabei immer auf das, was Sie erreichen wollen. Negative Gedanken sollten Sie möglichst verbannen. Auch Krisenszenarien nutzen Sie gedanklich bereits als Chancen. „Spielen“ Sie die herausfordernde Situation wieder und wieder durch. Im Beitrag Worte wirken Wunder sind wir bereits ausführlich darauf eingegangen, wie die autosuggestiven Sätze formuliert sein sollten, damit sich möglichst viele tragfähige Handlungsoptionen eröffnen.

Eine andere Übung im Self-Coaching ist die Suche nach den Ausnahmen. Überlegen Sie sich, ob es bereits eine ähnlich Situation gab, die Sie erfolgreich gemeistert haben, oder aus der Sie jetzt lernen können. Bedenken Sie auch kleine Ausnahmen sind bereits eigenaktiv ausgeführten Schritte in Richtung einer positiven Veränderung.

Self-Coaching ist wirklich unspektakulär aber bei kontinuierlicher Anwendung sehr wirksam. Probieren Sie es aus, einige erste Übungen finden Sie hier – und nutzen Sie ruhig gerade in der Anfangszeit einen erfahrenen Coach.

Bildquelle Titelbild: geralt | pixabay.com


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