Project Description
Sprachförderung im Elementarbereich muss als ein Element in der alltäglichen Arbeit im Kindergarten angesehen werden, damit sie allen Kindern und nicht nur den Kindern mit Migrationshintergrund zugute kommen kann. Da jedes Kind andere sprachliche Voraussetzungen mitbringt, muss eine wirksame Sprachförderung die individuellen Besonderheiten der jeweiligen Lebensumfelder der Kinder berücksichtigen. Ein einheitliches Sprachprogramm, an dem alle Kinder – ungeachtet ihrer individuellen Unterschiede – teilnehmen, kann daher nicht Mittelpunkt der Fördermaßnahme sein.
Für die pädagogischen Fachkräfte verlangt eine am Situationsansatz orientierte sprachliche Bildung und Förderung der Kinder ein sensibles und kritisches Umgehen mit bereits erworbenen Wissen über die verschiedenen kulturellen und familiären Hintergründe, denn nicht alle Kinder mit türkischem Migrationshintergrund sprechen zu Hause zwangsläufig türkisch, sondern beispielsweise kurdisch oder auch deutsch. Kinder, deren Eltern Italiener sind, können zu Hause italienisch, sizilianisch oder auch deutsch sprechen. Ein vorheriges, intensives Gespräch mit den Eltern sowie genaue Beobachtungen des Sprechverhaltens des Kindes innerhalb der Kindergartengruppe bilden ein gutes Fundament für eine am Kind orientierte und wirksame Sprachförderung.
Inhalt des Seminars Sprachförderung
- Grundlagen des Spracherwerbs
- Besonderheiten beim Erwerb mehrerer Sprachen gleichzeitig
- Bedeutung der Muttersprache
- Monolinguistischer Habitus in Deutschland
- Deutsch als Zweitsprache – Phasen des Spracherwerbprozesses
- Möglichkeiten der Unterstützung der mehrsprachig aufwachsenden Kinder im Kindergartenalltag
- Einbindung sprachlicher Aktivitäten in den Alltag
- Sprachbeobachtung und Beurteilung sprachlicher Fähigkeiten der Kinder
- Zusammenarbeit mit Eltern als Experten ihrer Familiensprache
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Bildquelle: amelaxa | shutterstock.com